Miasma

In Hahnemanns Konzeptualisierung der chronischen Krankheiten spielt der Begriff des Miasmas eine zentrale Rolle. Nach seiner Vorstellungen geht die Vielgestaltigkeit aller chronischen Erkrankungen letztlich auf drei Wurzeln zurück. Diese Wurzeln nannte er „Miasmen“.
Beispielsweise gibt es viele Erkrankungen, die durch Entzündungsprozesse charakterisiert sind, die aber mehr oder weniger folgenlos ausheilen, andere Erkrankungen sind vor allem durch Gewebewucherungen charakterisiert, bei wieder anderen steht ein Prozess der Gewebedestruktion im Vordergrund. Diese unterschiedlichen charakteristischen Gepräge von Erkrankungsprozessen bezeichnete Hahnemann mit den Begriffen „Psora“, „Sykose“ und „Syphilis“. Diese Bezeichnungen sind aber nicht mit Krankheitsdiagnosen im heutigen Sinne zu verwechseln.
Manche Homöopathen sind der Ansicht, dass die Arzneimittelwahl nicht nur auf Basis der Ähnlichkeitsregel zu erfolgen habe, sondern dass auch Arzneien eine bestimmte miasmatische Charakteristik haben, und dementsprechend auch das Miasma des Krankheitsprozesses zu Miasma der Arznei passen müsse. Sehr kritisch setzt sich Methner, nach umfangreichen eigenen Studien mit dieser Ansicht auseinander.
Methner Miasmen.pdf